Das Ringgleis ist eine wirklich gute Sache. Es ist ein Vorzeigeprojekt für Nachnutzung und ein gelungenes Projekt für guten Radverkehr in Braunschweig. Weitere Stadtteile – wie aktuell diskutiert Lehndorf – anzubinden, ist ein richtiger Schritt. Nur welcher Vorschlag liegt konkret auf dem Tisch?
Diskutiert wird die Anbindung Lehndorfs über private Flächen – unter anderem über das Betriebsgelände der Braunschweiger Firma Cederbaum. Das Problem, die Fläche gehört nicht der Stadt, sondern ebendieser Firma, die derzeit auch keinen Verkauf beabsichtigt. Daher will die Stadt ein Vorkaufsrecht erhalten, falls die Firma Cederbaum das Grundstück irgendwann einmal verkaufen sollte. Was für ein abwegiger Vorschlag!
Mit großem Aufwand soll bereits dafür vorsorglich ein Bebauungsplan erstellt und die Planungen für eben diese Route über das Firmengelände vorbereitet werden. Für Cederbaum heißt das, künftige Schritte und Investitionen auf dem Gelände stehen immer unter dem Vorbehalt, dass die Stadt eigenes Interesse am Grundstück durchsetzt. Cederbaum ist seit Jahrzehnten in der Stadt aktiv. Ein schlechter Stil im Umgang mit den „Kindern“ dieser Stadt. Warum soll ein Gebiet für den wichtigen Ringgleiszubringer überplant werden, auf das heute die Stadt nicht zugreifen kann und bei dem daher niemand weiß, ob es sich jemals umsetzen lassen wird?
Es ist ein Leichtes eine Route für eine Fahrradstraße mit Bevorrechtigung gegenüber dem Autoverkehr zu finden, die auch die Interessen von Firmen berücksichtigt und auch ganz greifbar und schnell umgesetzt werden kann. Die Alternativvorschläge liegen auf dem Tisch. Wir sollten Sie nutzen – für einen guten Radverkehr und einen fairen Umgang miteinander.