Schöner PR-Erfolg für den Oberbürgermeister 

Am 29. Juni prangte auf der Titelseite der Braunschweiger Zeitung die Überschrift „Landessparkasse verliert Einfluss in der Nord-LB“. Das dürfte Oberbürgermeister Thorsten Kornblum sicherlich nicht gefallen haben, entspricht aber dennoch der Wahrheit. Nun also ein ganzseitiges Interview mit vielen großen Worte („historischer Erfolg“, „nie größer als jetzt“ und „deutlich gestärkt“) zur Zukunft der Sparkasse – doch wirklich Konkretes ist weiterhin nicht erkennbar. 

Mehr Spielraum für unsere BLSK ist gut und zu begrüßen. Trotz allem Schönreden darf aber der wahre Kern nicht in den Hintergrund rücken. Denn natürlich musste auch bisher nicht bei jeder Personalstelle in Hannover nachgefragt werden und natürlich werden die größeren Kreditentscheidungen auch weiterhin in Hannover getroffen. Deshalb bleibt abzuwarten, wie sich Kornblum in den Verhandlungen mit Hannover durchsetzen kann. 

Aber eines ist klar: Ein historischer Erfolg wird es erst dann, wenn die Sparkasse wirklich selbständig wird! Doch auch heute gilt dabei, dass es weitere Prüfungen, weitere Verhandlungen und weiteres Warten gibt – und vor allem das Prinzip Hoffnung. Doch diese weiter anhaltende Ungewissheit verunsichert die Kunden, aber vor allem auch die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie wollen endlich Klarheit darüber, wie es mit der Sparkasse weitergeht. 

In einer Sache hat Oberbürgermeister Thorsten Kornblum sicherlich recht, denn nie waren die Chancen größer. Vor der Gründung der BLSK im Jahr 2007 mussten wir unsere Sache noch gegen einen feindseligen Finanzminister in Hannover durchsetzen. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass wir Herrn Kornblum daran messen werden, ob er diese große Chance auch nutzen kann. 

Doch das steht heute alles in den Sternen, es bleibt die vage Hoffnung. Was konkret auf dem Tisch liegt, ist und bleibt der Verlust des Braunschweiger Vorstandsmitglieds in Hannover. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Und das muss ja selbst Kornblum so sehen, sonst würde er nicht von Kompensation sprechen. Die Schwächung Braunschweigs ist unbestreitbar und wird erst dann irrelevant, wenn Kornblum wirklich die Eigenständigkeit der Sparkasse erreicht – dazu kann man ihm nur die Daumen drücken. 

An eines dürften sich die Braunschweigerinnen und Braunschweiger beim Oberbürgermeister inzwischen aber gewöhnt haben: Er ist ein Mann großer Worte und großer Ankündigungen. Ob er auch ein Mann großer Taten wird, bleibt ungewiss. 

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