Die Stadt Braunschweig verkündet hoffnungsfroh in einer Pressemeldung: Man erhöhe nun im Impfzentrum in der Stadthalle die Anzahl der Impfstraßen. Das relativiert jedoch nicht den ernüchternden Eindruck, dass insgesamt erst rund 19.000 Braunschweigerinnen und Braunschweiger gegen Corona geimpft sind, rund 6.000 mit einer Zweitimpfung.
Erst beginnen die Impfungen deutlich später als erwartet, dann fehlt es an Impfstoff, wofür die Stadt nichts kann, und jetzt wird trotz erfolgter Impfstofflieferungen nicht rund um die Uhr geimpft. Die Stadt sagt, es könnte mehr geimpft werden, aber die „Terminorganisation und -abwicklung“ raube dem Impfzentrum die Zeit. Man warte jetzt auf das Land Niedersachsen. Ernsthaft? Mein Eindruck ist: Es fehlt der Mut und die Entschlossenheit in der Task-Force der Verwaltungsspitze.
Warum fordern wir nicht endlich mehr Bundeswehrsoldaten an, die uns helfen können, das Chaos in den Griff zu bekommen? Dass Niedersachsen Schlusslicht in der Tabelle der durchgeführten Impfungen ist, hat auch mit Kommunen wie Braunschweig zu tun, die sich nicht genug ins Zeug legen. Hilfe steht bereit, aber man muss sie auch wollen.
In Braunschweig bedarf es endlich einer entschlossenen Kampfansage gegen das Virus sowie eine entsprechende Strukturierung und Zusammenlegung von Kapazitäten. Am besten wird das Ganze mit einer eigenen und großangelegten Marketingkampagne auf allen Kanälen begleitet. Alle Braunschweigerinnen und Braunschweiger müssen informiert werden und schnellstmöglich einen gewünschten Termin bekommen. Eventuell kann man den Spieß sogar umdrehen? Warum müssen sich Bürgerinnen und Bürger eigentlich auf einen Termin bewerben? Die Stadtverwaltung sollte alle Berechtigten kontaktieren und ihnen einen Termin vorschlagen. Wer nicht will, der lehnt ab. Alle anderen werden abhängig vom Vorrat der Impfdosen und der Zugehörigkeit zur Impfgruppe durchgeimpft.
Impfen bedeutet einen riesigen Schritt in Richtung Normalität.