Na klar, die Forderung zu schnellerem Internetanschluss findet sich bei allen Parteien. Das gehört zumindest auf der Seite der politischen Statements zum Standard. Ein anderes Bild zeichnet sich dann aber doch in der Realität ab. Und das besonders, wenn wir unseren Blick auf nicht zentrale Wohnstraßen oder kleinere Gewerbegebiete lenken.
Ein Beispiel aus der Stadt Braunschweig: Die Celler Heerstraße in Ölper verfügt heute mit etlichen Wohnbebauungen und Gewerbebetrieben über eine Anschlussleistung von real teilweise unter 2,5 Mbit/s. Das bedeutet gerade einmal ein Prozent von analogen Highspeed-Anschlussleistungen oder sogar nur 0,25 Prozent von Glasfaseranschlüssen. Aber für schlechte Anschlusswerte muss man gar nicht nur in die Randbereiche schauen.
Selbst in der Innenstadt innerhalb der Okerumflut gibt es noch Straßen, die nur 100 Mbit/s erreichen. Für die zentrale Stadtlage ist das keine zeitgemäße Anschlussleistung, sondern ein Armutszeugnis. In einer Stadt der Wissenschaft müssen Glasfaser mit 1.000 Mbit/s möglich sein. Ein ernstgemeintes Ausbauprogramm für alle Braunschweigerinnen und Braunschweiger muss her. Nicht zuletzt auch wegen des vermutlich höheren Anteiles an Menschen, die Home-Office nutzen werden und der stetig wachsenden Anwendungsfälle im Netz.