Noch im Frühjahr hatten wir hier im Blog einen Aprilscherz zum Einsatz von Drohnen veröffentlicht. Damals ging es um die Abfallentsorgung bei ALBA. Das klang skurril, doch bei unserer Feuerwehr läuft tatsächlich ein Forschungsprojekt zur Nutzung von Drohnen bei besonderen Einsätzen.
Der Einsatz von Drohnen bei der Feuerwehr, der Polizei und auch im Rettungsdienst ist nicht neu. In den vergangenen zehn Jahren hat er sogar kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Üblicherweise werden Drohnen durch Einsatzfahrzeuge zur Einsatzstelle gebracht und dann erst vor Ort gestartet. Beim Malteser Hilfsdienst in Braunschweig oder bei der Drohnengruppe des Landkreises Wolfenbüttel sind beispielsweise Drohnen stationiert. Bei Großschadenslagen werden diese Einheiten nachalarmiert.
Beim aktuellen Forschungsprojektes wird dagegen ein neues Konzept entwickelt. Die Drohne soll den Einsatzkräften vorfliegen und als erste die Einsatzstelle erreichen. Sie soll bereits während der Anfahrt erste Luftbilder liefern. Der Einsatzleiter steuert die Kameras der Drohne und erhält somit die ersten wichtigen Informationen, die für seine Entscheidungsfindung notwendig sind. Denn wenn die Feuerwehr etwa zu einem brennenden Haus kommt, geht sie zunächst um das Gebäude herum. Zukünftig wird durch die Drohne bereits vor dem Eintreffen am Feuer offensichtlich, aus welchem Fenster der Rauch kommt. Bei Einsätzen mit Gefahrstoffen zum Beispiel kann die Drohne sofort ganz dicht an die Unfallstelle fliegen, während die Einsatzkräfte zunächst Abstand halten.
Die Feuerwehr Braunschweig tritt in diesem Projekt als Unterauftragnehmer des DLR auf. Hauptaufgabe ist es, Anwenderbedürfnisse zu formulieren und einzubringen. Es wurde bereits eine App entwickelt, um Bilder der Drohne anzuzeigen und zu verwalten. Leider wurde bisher keine vollständig einsetzbare Drohne gefertigt, so dass auch noch keine Erfahrung im Einsatz vorliegt. Zum Zeitpunkt des Projektendes am 30. November sollen zumindest die technische Machbarkeit und der Nutzen des Systems belegt sein.
Bis zum Einsatz von vorausfliegenden Drohnen wird also noch etwas Zeit vergehen. Wenn aber bald Drohnen bereits auf der Anfahrt wichtige Informationen geben, wird auch viel technisches Know-how aus Braunschweig enthalten sein.
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