Seit weit mehr als fünf Jahren nutze ich das Jobticket unserer Verkehrs GmbH, um täglich zur Arbeit und wieder nach Hause zu fahren. Was den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in unserer Stadt angeht, habe ich also eine gewisse Kompetenz. Deshalb liegt mir auch der weitere Ausbau der Stadtbahn am Herzen. Denn wenn wir noch mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf den ÖPNV bewegen wollen, dann müssen wir auch ein attraktives Angebot schaffen. Die Strecken nach Rautheim und auch nach Volkmarode (idealerweise mit einer Weiterführung nach Lehre) sind deshalb extrem sinnvoll. Die von der Verwaltung vorgeschlagene und von Rot-Grün lange Zeit verteidigte Campusbahn lehne ich jedoch entschieden ab!
Die Campusbahn sieht vor, dass zur Erschließung Querums eine Trasse der Stadtbahn durch die Aue von Wabe und Mittelriede und damit durch ein schützenswertes Biotop führen soll. Wenn man auf der einen Seite den ökologischen Aspekt des ÖPNV hervorhebt, so wie es gerade die Grünen so gerne tun, dann darf man nicht auf der anderen Seite ein Stück wertvolle Natur opfern. Denn für die mehrfache Querung der beiden Auen müsste eine monströse Brücke gebaut werden, die weder dort hinpasst, noch gut für die Umwelt ist.
Was könnte also die Alternative sein? Die Stadtbahn hat gerade morgens und abends zu Schul- und Arbeitsbeginn einen großen Vorteil, nämlich die hohe Kapazität. In eine Straßenbahn passen so viele Fahrgäste wie in drei Busse – ein unschlagbares Argument. Und wenn die Straßenbahn dann auch noch eingepflastert, also mit dem Verkehr – quasi als Pulkführer – unterwegs ist, ist auch der Flächenverbrauch minimiert.
Querum ist in den vergangenen Jahren schon stark gewachsen und wächst weiter. Momentan ist der Bebauungsplan Dibbesdorfer Straße-Süd in der Realisierung. Und auch im Baugebiet Holzmoor sollen weitere Wohneinheiten folgen. Eine bessere Anbindung an den ÖPNV ist also zwingend geboten und diese könnte man – bei aller Herausforderung mit der Kapazität –durch den Einsatz zusätzlicher Busse und mit einer eigenen Busspur über die Querumer Straße erreichen. Alternativen gibt es also.
Eines bleibt: Die Aue von Wabe und Mittelriede muss geschützt bleiben, die Campusbahn darf nicht realisiert werden!
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