Broschüre des Behindertenbeirats ist auch ein Arbeitsauftrag

Ist Braunschweig eine Stadt, in der man als Rollstuhlfahrerin oder Rollstuhlfahrer gut unterwegs sein kann oder gibt es doch die ein oder andere unüberwindliche Hürde? Damit Betroffene wissen, wie man barrierefrei durch Braunschweig kommt, hat der Behindertenbeirat Braunschweig e.V eine Broschüre herausgegeben. Dort sind viele Einrichtungen, Hotels und Cafés gelistet, in denen eine Rampe für einen barrierefreien Zutritt existiert. Durch Piktogramme ist auch gekennzeichnet, wo etwa der Zugang eingeschränkt ist oder auch, wo Aufzüge vorhanden sind. Die Broschüre kann gleichsam als Arbeitsauftrag verstanden werden, wo Nachbesserungen dringend erforderlich sind. 

Während es in Bussen und Bahnen überwiegend Rollstuhlrampen gibt, ist es in Arztpraxen, Cafés und kulturellen Einrichtungen längst nicht immer der Fall. Erfahrungen, wie es ist in Braunschweig, in einem Rollstuhl unterwegs zu sein, machte eben vor einiger Zeit Heidemarie Mundlos gemeinsam mit einigen Ratskolleginnen und -kollegen. Ihr Urteil: Oft ist es sehr beschwerlich bis unmöglich Bordsteinkanten zum Überqueren von Straßen zu überwinden.  

Auch manche Kopfsteinpflaster wie auf dem Burgplatz sind hinderlich oder lassen ein Passieren im Rollstuhl ohne Hilfe nicht zu. Alltägliches wird häufig zum Problem. 

Dennoch ist Braunschweig aus meiner Sicht schon auf einem guten Weg, möglichst barrierefrei zu werden. Viele Einrichtungen und Straßen sind bereits gut befahrbar. Dennoch ist es wichtig, sich die Perspektive von Rollstuhlfahrern bei Straßen- und Neubauten immer wieder bewusst zu machen, damit eine Teilhabe am Stadtleben für alle möglich ist. „Ein Muss, da ein eigenständiges gleichberechtigtes Leben ein verbrieftes Menschenrecht ist“, fordert Olaf Gedrowitz, erster Vorsitzender des Behindertenbeirates im Grußwort zur Broschüre. Dem schließe ich mich komplett an. 

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