Braunschweig ist aktuell bei der Digitalisierung mäßig aufgestellt. Die Smart City kommt nicht richtig in Schwung. Damit ist Braunschweig allerdings nicht alleine, wie das Ranking von Bitkom Research belegt. Deutschlandweit wollen die meisten Städte digitaler werden, aber wenige haben wie zum Beispiel Osnabrück, Darmstadt oder Heidelberg mehr als ein Konzeptpapier erstellt und ausgedruckt. Zu behaupten, man sei Smart City, klingt zwar zunächst innovativ, bedeutet aber nicht automatisch, dass sich für Bürgerinnen und Bürger Erleichterungen einstellen. Dazu muss eine Kommune handeln und nicht nur Willensbekundungen abgeben.
Mit dem europäischen Digitalprojekt GAIA-X bietet sich nun eine großartige Chance dazu. Es wundert mich, dass der bisherige Chief Digital Officer der Stadt Braunschweig, wie er sich selbst nennt, nicht schon längst in Berlin erklärt hat, dass Braunschweig Modellkommune werden und sofort dabei sein will. GAIA-X wird von der deutschen und der französischen Regierung maßgeblich vorangetrieben. Das Projekt setzt neue Standards beim Datenschutz, der Vernetzung aber auch der Datenverarbeitung. In einer großen europäischen Cloud arbeiten staatliche Stellen und Unternehmen zu gleichen Bedingungen und Regeln und teilen ihr Wissen. Prozesse werden beschleunigt und können von anderen Teilnehmern übernommen werden. Das ist eine Revolution im Digitalen.
Kommunen können also von den Anwendungen und Erfahrungen großer Konzerne profitieren. Und Deutschland kann bei der Digitalisierung insgesamt einen riesigen Sprung nach vorne machen. Denn auch national sind wir schlecht aufgestellt. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland nach einer aktuellen McKinsey-Studie unter den 19 untersuchten Nationen auf dem letzten Platz. Die Verwaltungen der Kommunen sollten diesen Schritt zu mehr Digitalisierung wagen. Braunschweig könnte mit vorangehen.
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